Auf der Südseite des Uferpalais, auf der Sonnenseite also mit seitlichem Blick auf den Spandauer See, befindet sich die Tagespflege im KATHARINENHOF. Die Premium-Residenz bietet hier an sieben Tagen in der Woche eine Rundumbetreuung.
Ines K.* ist Angehörige und hat die Erfahrung gemacht, dass alles ganz unkompliziert läuft:
„Meine Mutter wohnt in der Wohnanlage. Sie brauchte zunehmend mehr Betreuung, hatte aber Angst vor der Tagespflege – weil das Wort ‚Pflege‘ drinsteckt. Ich hatte gleich ein gutes Gefühl und habe meiner Mutter also von einem ‚Tagestreff für Senior*innen‘ erzählt und dass sie dort gut aufgehoben ist. Zum Schnuppertag habe ich sie begleitet und konnte mich schon nach dem Frühstück von ihr verabschieden, so wohl hat sie sich gefühlt.“
Mit dem Pflegepersonal hat die Tochter die Tage abgestimmt, wann die Mutter in die Tagespflege kommt: wochentags oder am Wochenende, ganztags oder stundenweise. Erst war es nur ein fester Tag pro Woche, heute ist die 82-Jährige an drei Tagen zu Gast. Das tut ihr spürbar gut, entlastet die Kinder und gibt dem Ehemann mehr Zeit und Raum für sich selbst. Und die Seniorin fand sich in der neuen Welt schnell zurecht, weil sie merkte: Ich bin nicht allein.
In einer kleinen Gruppe von maximal 16 Gästen werden hier Pflegebedürftige tagsüber betreut. Den Abend und die Nacht verbringen sie zu Hause in ihrem eigenen Apartment. Die Strukturen der Tagespflege geben den Gästen Halt und helfen, den Tag besser zu bewältigen. Besonders bei alters- und krankheitsbedingten Einschränkungen wie Einsamkeit und Altersdepression, Vergesslichkeit, Orientierungslosigkeit, Unruhe und Bewegungseinschränkungen. Die Gäste erleben ein stabiles soziales Umfeld und werden ganz individuell nach ihren Bedürfnissen betreut und gefördert. Die verschiedenen Aktivitäten bringen Abwechslung in ihren Alltag und fördern ihre Selbstständigkeit.
Es wird zusammen gesungen und es ist immer wieder verblüffend, wie textsicher die Gäste unserer Tagespflege doch sind. Mit dem hauseigenen Bus und mit Picknickkörben geht es zu kleinen Ausflügen ins Tiergehege. Ein riesiges buntes Schwungtuch sorgt für Staunen, wenn alle im Kreis sitzen, zusammen das Tuch in hohem Bogen durch die Luft gleiten lassen und die Farben verwirbeln. Lustig wird es, wenn mit einfachen Fliegenklatschen Luftballons durch den Raum gestupst werden. Die sind luftig-leicht und lassen sich nicht so einfach treffen – das sorgt für eine ausgelassene Stimmung.
Die Gäste werden morgens von den Mitarbeitenden der ambulanten Pflege oder ihren Angehörigen aus ihrem Apartment abgeholt und zur Tagespflege begleitet. Besonders beliebt ist in der Frühe die Zeitungsschau mit Horoskopen, Witzen, Wetter und Einblicken in das Zeitgeschehen. Für die Mittagsruhe steht ein Ruheraum mit gemütlichen Liegesesseln und Pflegebetten zur Verfügung, dessen Raumfarbe sich durch Lichter anpassen lässt. „Am beliebtesten ist das blaue Licht, denn Blau steht für Ruhe und vermittelt ein Gefühl von Sicherheit“, beschreibt die Residenzleiterin die Wirkung der Farbe.
Das Team besteht aus Pflegefachkräften sowie Pflege- und Betreuungsassistent*innen. Sie kümmern sich während der Mittagsruhe um die Pflegedokumentation, die Medikamentengabe oder unterstützen beim Toilettengang. Residenzleiterin Alexandra Stromenger verrät, wie beliebt Gesellschaftsspiele sind. „Die sind gesellig und wecken den spielerischen Ehrgeiz. Menschärgere-dich-nicht ist der Klassiker: Das Brett hat eine Größe von etwa ein Meter mal ein Meter und die Figuren sind handgroß. Jede*r kann mitmachen, denn ein Rand und die magnetische Fläche sorgen dafür, dass keine Spielfigur verloren geht.“
Bei schönem Wetter verweilen die Tagespflegegäste gerne auf der großen Terrasse mit Blick auf die Havel und beobachten Enten und Gänse. „Unser kreatives Team holt aber die Natur auch ins Haus“, erzählt die Residenzleiterin. „Im Winter lief mal eine Mitarbeiterin mit einer großen Waschschüssel nach draußen und holte den Wintertraum rein: Schnee. Die Pflegebedürftigen griffen beherzt und begeistert in die kalten Kristalle. Was für eine spontane Idee, was für ein tolles Erlebnis für die Senior*innen und Kolleg*innen zugleich.“
Außerdem gibt es mehrere Mahlzeiten und der Tagesablauf bietet Abwechslung, Ansprache und Bewegung. Die vertrauten Abläufe und beliebten Rituale geben Sicherheit und die Geselligkeit sorgt für soziale Kontakte statt Einsamkeit. Das Beste: Die Tagespflege ist an sieben Tagen von morgens halb acht bis abends halb sieben geöffnet. Es gibt eine bunte Auswahl an Materialien zum Tasten, Riechen und Schmecken. Alexandra Stromenger beschreibt, wie beliebt die Tastdecke ist, die eine Angehörige genäht hat. „Darin sind in verschiedenen Feldern Materialien eingenäht, die rascheln und knistern, die sich fest oder weich, rund oder kantig anfühlen.“
Die Betreuungsassistent*innen beschreiben, dass ein Gast früher in einem Orchester spielte. Seit sie ihm ein kleines Tischkeyboard besorgt haben, musiziert er darauf und sein Herz geht auf. Oder eine 90-jährige Dame: Sie kann sich nicht mehr so gut orientieren. Wird sie unruhig, wissen die Mitarbeitenden, welche Wirkung Musik auf sie hat. Dann schunkeln, summen und tanzen sie mit ihr – und sie fühlt sich sicherer und geborgen. Das kleine Team arbeitet in zwei Schichten und schwärmt von seinem Arbeitsplatz, weil es hier familiär zugeht, die Angehörigen sehr dankbar sind und wirklich keine*r einsam sein muss.
*Name von der Redaktion geändert