Korca liegt im Südosten Albaniens und ist eine Perle in den Bergen. Von Bäumen und Palmen gesäumte Boulevards, üppige Parkanlagen, Moscheen, Kirchen und Monumente, warme, sonnige Tage – eine Atmosphäre wie am Mittelmeer. An diesem schönen Ort ist Ada Kocileri aufgewachsen. Hier leben ihre Familie und ihre Freund*innen. Hier schätzt sie das mediterrane Klima, die Kultur, die Leichtigkeit und Herzlichkeit der Menschen.
Ada ist 28 Jahre jung. In ihrer Heimat hat sie fünf Jahre Krankenpflege an der Universität studiert und ist topausgebildet. Und sie hatte einen Traum: „Ich wollte in Deutschland eine bessere Zukunft, hier leben und arbeiten. Auch wenn das für mich heißt, weit weg von meinen Lieben zu sein“, erzählt Ada. Sie erfuhr von dem DEKRA-Programm, dass albanischen Pflegekräften Sprachkurse und schließlich eine berufliche Perspektive im europäischen Ausland ermöglicht – und ihre Reise begann.
„In Albanien gibt es keine Pflegeheime wie in Deutschland. Familien kümmern sich selbst um ihre Lieben, die Pflege brauchen. Aber es gibt viele Krankenhäuser und viele, viele hochqualifizierte Krankenpfleger*innen Krankenschwestern und Krankenpfleger, aber zu wenig Arbeitsplätze“, erzählt die 28-Jährige.
Zwei Jahre dauerte der Sprachkurs. „Deutsch lernen ist wirklich schwer. Aber die Sprache gut zu verstehen und zu sprechen – und auch noch all die medizinischen Fachbegriffe –, ist sehr wichtig für meine Arbeit als Pflegekraft.“ Und dann war es endlich so weit: Der Abschied fiel schwer, aber die Chance, nach Deutschland zu gehen, war endlich greifbar.
Am Flughafen in Berlin gelandet, wurde sie von ihrem neuen Arbeitgeber, dem Katharinenhof, herzlich empfangen. „Da stand ein Mann, unser Haustechniker, mit einem großen Schild, auf dem mein Name stand. Ich kam mir vor wie ein kleiner Rockstar“, lacht Ada noch heute über die aufregende Zeit Ende 2019. Seither arbeitet sie als Altenpflegerin in Fredersdorf, am Stadtrand von Berlin, in einem Haus, in dem ausschließlich demenziell erkrankte Menschen leben.
Alles war neu: die Sprache, die Kultur, das Essen, die Wohnung, die Arbeit, die Kolleg*innen. Ein großer Schritt, blickt Ada heute stolz zurück. Schnell ist sie hier ganz und gar angekommen, fühlt sich wohl und willkommen. „Der Katharinenhof hat mir eine möblierte Wohnung bereitgestellt und mich von Anfang an unterstützt bei den Anträgen, der Arbeitserlaubnis und mit einer eigenen Wohnung, hat mir zwei Arbeitskolleginnen als Patinnen zur Seite gestellt, die mich Schritt für Schritt in meinen neuen Arbeits- und Einsatzbereich eingearbeitet haben ... All das gab mir ein gutes Gefühl.“
Die Kolleginnen haben ihr eine Mappe zusammengestellt mit Tipps zum Einkaufen, mit Wegbeschreibungen und wichtigen Adressen, mit Kochrezepten und vielerlei liebenswerten und hilfreichen Empfehlungen mehr. In der Freizeit verabreden sie sich zum Kochen und Backen und tauschen sich über ihre Kulturen und das Leben aus. Ada fühlt sich sehr wohl, sie liebt ihre Arbeit und das Leben in ihrer neuen Heimat. Auch die Sprache sei kein Problem mehr, sagt sie augenzwinkernd, wenn man ein bisschen langsamer spreche.
Und weil die junge Albanerin zielstrebig, neugierig und mutig ist, bekam sie die Möglichkeit, eine Weiterbildung zur Pflegedienstleiterin zu beginnen. Nach einem ersten Nein erkannte Ada, wie wertvoll dieses Angebot ist, dass sie die besten Voraussetzungen hat und ihre Vorgesetzten ihr diese neue Aufgabe zutrauen. Sie sagte mit Herzklopfen zu. Aber Ada hat die Schule und das Lernen schon immer geliebt und war also bereit für den nächsten Schritt. „Meine Freund*innen machen sich einen Spaß daraus, mich damit aufzuziehen, dass ich immer Neues lernen und immer mehr wissen will“, schmunzelt sie selbstbewusst und traut sich zu, dass sie auch diesen Abschluss mit Erfolg schafft.
„Nach der Weiterbildung bin ich als Pflegedienstleiterin das Bindeglied zwischen den Wohnbereichsleitungen und der Einrichtungsleitung. Dann organisiere und koordiniere ich alle administrativen und personellen Aufgaben und sorge für einen reibungslosen Ablauf“, freut sich Ada auf die neue Herausforderung und ganz besonders über die Perspektive und das Vertrauen ihres Arbeitgebers, des Katharinenhofs.
Das Besondere an ihrer Arbeit in Deutschland, im Dorfanger, im Kompetenzzentrum für Demenz? Die Mitarbeitenden in der Einrichtung haben ganz unterschiedliche Nationalitäten, einige Kolleginnen sind ebenfalls aus Albanien – sie alle haben ein großes Herz für ihren Beruf. Doch einen Haken gab es anfangs doch, erinnert sich Ada. Denn in ihrer Heimat gehört die Grundpflege, also das Waschen oder der Toilettengang, nicht zu den Aufgaben von Pfleger*innen. „Das übernehmen die Familien und nicht das Pflegepersonal in den Krankenhäusern. Das war anfangs eine ziemliche Umstellung für mich. Aber das gehört dazu und ist heute selbstverständlich.“
Ob Ada Kocileri nach der berufsbegleitenden Weiterbildung zur Pflegedienstleiterin noch Wünsche hat? Sie ist glücklich und zufrieden, möchte auf jeden Fall in Deutschland und beim Katharinenhof bleiben. Und ihre Familie öfter sehen, was seit der Pandemie nicht möglich war. Und dann verrät sie doch noch einen Wunsch und sagt lachend: „Ich will auch noch mit 80 Jahren zur Schule gehen und nie mit dem Lernen aufhören.“
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